Amerikanische Stressforscher haben eine neue Lieblingsbeschäftigung wiedererkannt. Nämlich: das Klagen über Stress und Belastung.

Laut Wirtschaftsberichte noch nie geht uns so gut wie heute.

Viele klagen dennoch gerne darüber, dass sie keine Zeit für sich selbst und ihre Familie haben, oder dass ihnen die Arbeit über den Kopf wächst usw. Aber viele innovative Geräte und Maschinen, neue Tools der Kommunikationstechnik, beziehungsweise eine Menge Dienstleistungen versprechen uns Zeitersparnis und erleichtern uns sogar das Leben. Trotzdem hat man das Gefühl, dass die Zeit wegrennt.

Die Stressforscher haben festgestellt, dass sich immer mehr Menschen während der Arbeit gestört fühlen. Sie glauben, dass sie wirklich gestresst sind, aber in Wirklichkeit fühlen sie sich gestresst. Viele beklagen, sie empfinden einen steigenden Druck, fest kontaktierbar sein zu sollen – per Handy, Festnetz, E-Mail, Skype, Social Media. In Wahrheit trifft dies nur auf 8 Prozent der Angestellten zu. Das ist eher eine mentale Einstellung.

Leistung versus Siesta – Strapaze versus Ruhe. Der richtige Weg zum Wohlbefinden: Gleichwertigkeit

Laut Stressreport fühlt sich fast jeder fünfte Angestellte überfordert.

Stress an der Arbeit kostet Unternehmen Milliarden

Krankheitstage wegen psychischer Erkrankungen sind um mehr als 80 Prozent gestiegen, gleichfalls hat der gefühlte Stress bedeutend zugenommen. Die Alltagsanforderungen haben sich dennoch in den letzten Jahren kaum verändert. Die boomende Kommunikationswelt – was ein großer Stressauslöser ist – hat demgegenüber in zunehmendem Maße in unser tägliches Leben Einzug gehalten. Und hier liegt die Problematik. Immer neue Technologien besetzen unsere Lebensräume. Sie sind derart angestiegen, dass sie nicht nur Zeit kosten, sondern auch Stress und Erkrankungen verursachen.

Um selbst in Zukunft gegen Stress anzugehen, sollte man in den Alltag Zeiten einbauen, in denen man sich regenerieren kann. Man soll die „Störenfriede“ – z.B. E-Mail-Flut – und Zeitfresser – beispielsweise Internetrecherche – identifizieren und sie bei Seite lassen.

Um dem steigenden Zeitdruck zu begegnen, kann es hilfreich sein, zeitraubende Aufgaben an einen virtuellen persönlichen Assistenten delegieren oder sie zu einem späteren Zeitpunkt ausführen. Empfehlenswert sind außerdem ausreichend viel Schlaf, Zeit für Hobbies oder mit Freunden und der Familie.

Um stressimmuner zu werden, sollte man zudem täglich z.B. beim Spazierengehen oder Radfahren körperlich in Schwung kommen und zweimal die Woche mindestens für eine halbe Stunde einen Ausdauersport betreiben. Körperliche Aktivität verleiht eine positive Lebenseinstellung.

Daneben empfehlen Experten mentale Entspannungstechniken wie autogenes Training, Meditation oder progressive Muskelrelaxation. Darüber hinaus man soll die eigene mentale Einstellung überprüfen. Eine positive Selbstbewertung senkt das Stressniveau.

„Auf die Dauer nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an“, so der römische Kaiser Marc Aurel.

Hierzu 8 Tipps, wie man mit Stress und Ärger umgeht: www.handelsblatt.com